Ein Jahr "Der Aufstand der Anständigen"
In den vergangenen Jahren hat sich in weiten Teilen Ostdeutschlands eine dominante rechte Alltagskultur etabliert, die massive Gewalt vor allem gegen Ausländer, Obdachlose und unabhängige Jugendliche ermöglicht.



Der organisierte Rechtsextremismus der alten Bundesrepublik fand einen fruchtbaren Boden für aktivistische Kampagnen und soziale Phrasen.

So umstritten in der Öffentlichkeit die Gründe für diese Entwicklung sind, so eindeutig ist der Befund: Der durchaus vorhandene antifaschistische Widerstand konnt die Etablierung der Rechten in Ost und West nicht verhindern. Wiederholter und heftiger offizieller öffentlicher Aktionismus hat keine Probleme gelöst. Feierlich angemahnte Zivilcourage wird verdächtigt und kriminalisiert.

Die Mobilisierung der Zivilgesellschaft scheitert nicht nur am fehlenden Bürgersinn, sondern vor allem am fehlenden Interesse großer Teile der Bevölkerung, die die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung der Polizei überlassen wollen. Das Kurieren an Symptomen verschafft Zeit und Linderung, aber ohne eine Veränderung der sozialen Strukturen wird eine Auflösung des längst zivilgesellschaftlich verankerten rechten Milieus nicht gelingen.


Stiftung Haus der Demokratie
Redaktion telegraph


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